Das Gesetz von Inhalt und Form besagt, dass sich das Wirkliche, bevor es Realität wird als Bildinhalt präsentiert.
„Nur wo Otto draufliegt, ist auch Otto drin“, so hatte Otto Waalkes mal einen Werbespruch (Nur wo … draufsteht, ist auch … drin.) persifliert. Ex-Kanzler Gerhard Schröder hatte ihn auch einmal bemüht.
Form ist demnach Ausdrucksmittel des ihr innewohnenden Gehaltes. Aristoteles lässt grüßen: Die Causa formalis als Wohnstätte der Causa finalis, die Causa efficiens als Exekutiv der Causa materialis.
Jeder Mensch hat ein Anliegen, das in seiner Anlage mitbegründet ist. Dort feiert es fröhlich Urständ. Schon klar: aus einem Weizenkorn kann halt kein Roggenfeld werden und „Otto“ war nicht das schlechteste, was aus Otto Waalkes werden konnte. Ich jedenfalls hatte immer viel Spaß an seinen Clownerien.
Geistiger Gehalt, Inhalte des Denkens und Fühlens, unsere Ideen und Vorstellungen, unsere Anschauungen und Pläne, wollen schließlich auch in der äußeren Welt zum Ausdruck kommen. Sie wollen Gestalt annehmen, sich verwirklichen. Man lausche dem Wort einmal nach. Da steckt Wirken drin, das Werk, das Form annimmt.
Wie wichtig es dabei ist, die Form zu finden, die dem Inhalt, also den eigenen Gefühlen und dem eigenen geistigen Gut gemäß ist, muss wohl nicht betont zu werden. Wer bin ich, wenn es nicht mein eigen ist, wenn ich fremdbestimmt bin, mich einer eigenen Antwort auf den Ruf des Lebens entziehe, keine eigenen Standpunkte einnehme, ständig harmonisiere, statt Gegensatzspannungen auszuhalten (Harmonia ist die Tochter des Ares (Mars) und der Aphrodite (Venus) – sic!).
Besteht Diskrepanz zwischen Inhalt und Form, so führt dies zu mannigfaltigen Schicksalserscheinungen.
Achte auf Deine Gedanken,
denn sie werden Deine Worte.
Achte auf Deine Worte,
denn sie werden Deine Taten.
Achte auf Deine Taten,
denn sie werden Deine Gewohnheit.
Achte auf Deine Gewohnheiten,
denn sie werden Dein Charakter.
Achte auf Deinen Charakter,
denn sie werden Dein Schicksal.
Hanswerner Herber