Das Dreieck ist eine der geometrischen Grundformen, Urgestalt mathematisch-logischen Denkens, ein Symbol in vielfacher Hinsicht. Im Straßenverkehr begegnet es uns und ruft „Achtung“. In der Religion hat es große Bedeutung, sei es als Symbol des dreieinigen Gottes im Christentum, als Zeichen für die Einheit von Gott und Mensch im Judentum, als Symbol des schöpfenden Gottes oder Logos bei den Freimaurern und in vielen anderen (übrigens zumeist männlich konnotierten) Zusammenhängen.
In diesen Weihnachtstagen – und für mich als junge Mutter (oder vielmehr Mutter eines noch kleinen Kindes) hat Weihnachten abseits von aller Religion plötzlich wieder die ganz persönliche Bedeutung der Freude über das unbeschreibliche Wunder eines neuen Lebens gewonnen – in diesen Weihnachtstagen also wird mir noch einmal eine besondere Erscheinungsform des Dreiecks bewusst: Es steht natürlich für die Familie – Vater, Mutter und Kind. Aber vor allem ist es sichtbarer Ausdruck der symbiotischen Verbindung der Mutter und des Neugeborenen, die in der Form des Dreiecks vielleicht die Ausdrucksform schlechthin findet:
Das schönste Dreieck der Welt bilden – überall auf der Welt und zu allen Zeiten – das winzige Kind und seine Mutter, wenn diese es in ihren Armen hält, es wiegt, es stillt. Wenn der Blick mit dieser bedingungslosen Liebe der Mutter auf das Kind fällt, der erste, noch verschwommene Blick zurück geht und das grenzenlose Erstaunen über das kleine Wunder seinen fulminanten Anfang findet, ist dieses Dreieck das Symbol für Liebe, für Freude, für das Leben selbst!
Frohe Weihnachten!
Sophia Herber