Co-Abhängigkeit

Co-Abhängigkeit ist eine Krankheit, die darin besteht, dass wir uns von der Krankheit oder den Problemen eines anderen abhängig machen.

Co-abhängig sein, bedeutet, in einem Spiel mit zu spielen, das aufteilt in Täter Opfer und Helfer. Dies ist ein Spiel, in dem jeder nur die besseren Rollen haben möchte und das verhindert, dass der Einzelne offen für sich selbst handelt und die volle Verantwortung für sich übernimmt. Es verhindert ebenso, dem anderen seine eigene Verantwortung zu belassen. Auch die Übernahme der Rolle des Helfenden geschieht dabei nicht aus einer Kraft heraus, sondern aus mangelnder Selbstsicherheit, aus der Angst, schlecht oder ungenügend zu sein, verlassen zu werden. Es ist ein Spiel, das erschöpft, deprimiert, endlos wird.

Es produziert Schuldgefühle, weil es Illusionen schafft und nicht erlaubt, Grenzen zu setzen, wo welche nötig wären. Es verletzt immer aufs neue, macht krank und ist selbst eine Krankheit.

Gesund werden verlangt:

  • sich aus der krankhaften Fixierung auf einen anderen zu lösen
  • nicht etwas für andere zu tun, was sie selbst tun sollten, nicht die Fehler oder falsche Handlungen eines anderen zu decken und zu lernen, dass wir einen anderen Menschen die Verantwortung für sein Leben nicht übernehmen können.
  • nicht zu manipulieren, was andere zu tun haben: was andere essen sollten, was andere denken sollten und so weiter….
  • aufhören darunter zu leiden was andere tun oder nicht tun.
  • nicht zuzulassen, von jemandem zur Wiederherstellung seiner Gesundheit oder ( was noch viel häufiger ist ) zur folgenlosen Fortsetzung seiner Krankheit oder seines Fehlverhaltens benutzt oder missbraucht zu werden.
  • nicht eine Krise herbeiführen, noch eine solche zu verhindern, wenn sie sich aus dem logischen Verlauf der Dinge ergibt.

Nur durch Loslassen wird es gelingen, das Leben zufriedener und leichter zu meistern. Es wird ein Leben mit Würde und Rechten, mit glücklicher Nähe und klärenden und schützenden grenzen, mit erwachsener Verantwortung sein können.

Loslassen ist weder gut noch rücksichtslos: Es ist keine moralische Bewertung der Person oder Situation, von der wir uns lösen. Es ist nur ein Mittel, uns von den nachteiligen Auswirkungen auf unser Leben zu erholen, die durch das Zusammenleben mit jemandem verursacht wurden, der ein  Problem hat, ohne die Verantwortung dafür zu übernehmen. Loslassen hilft, die Situation realistisch und objektiv zu sehen und dadurch vernünftige Entscheidungen zu treffen.

(Vorgelesen während einer Familienaufstellung)

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