Aus dem Bösen ist mir viel Gutes erwachsen.
Das Stillehalten, Nichtverdrängen, Aufmerksamsein,
und, Hand in Hand damit gehend, das Annehmen der
der Wirklichkeit – der Dinge, wie sie sind, und nicht wie ich sie wollte –
hat mir seltsame Erkenntnisse, aber auch seltsame Kräfte gebracht,
wie ich es mir früher nicht hätte vorstellen können.
Ich dachte immer, wenn man die Dinge annehme,
dann überwältigen sie einen irgendwie;
nun ist die gar nicht so,
und man kann erst noch Stellung zu ihnen nehmen.
So werde ich nun auch das Spiel des Lebens spielen,
indem ich annehme, was mir jeweils der Tag und das Leben bringt;
Gutes und Böses, Sonne und Schatten, die ja beständig wechseln,
und damit nehme ich auch mein eigenes Wesen mit seinem Positiven
und Negativen an, und alles wird lebendiger.
Was für ein Tor ich doch war!
Was habe ich alles nach meinem Kopf zwingen wollen!
C.G. Jung, GW 13, § 70