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Das ist der erste Hinweis, den Google liefert, wenn man Traum als Suchbegriff eingibt. Der Traum ist also fraglos fragwürdig. Die Fragen, die er aufwirft, werden von den Dichtern anders beantwortet als von den Naturwissenschaftlern. Siegmund Freud betrachtete ihn anders als Carl Gustav Jung. Die Schlafforschung diskutiert ihre Ergebnisse kontrovers. Müßig festzustellen, dass die Wahrheit von heute der Irrtum von morgen ist.
Möglicherweise hast Du, werter Leser, längst weitergeklickt und hast eine fertige Meinung zum Thema. Vielleicht aber bist Du irritiert oder gar aufgeschreckt, weil kürzlich ein Traum so ganz anders war, erschütternd, verwirrend, irgendwie herausragend…
Jenseits aller Meinungen, ob es sich beim Traum um ein Gewitter in den Hirnwindungen handelt, um Psychohygiene, um eine Botschaft der Götter, des Unbewussten oder des Unterleibes, interessiert es Dich nicht, wie es funktioniert, sondern was es bedeuten mag. Und deswegen findest Du weiter unten einen Fragekatalog, den Du nutzen kannst, um Dich an eine etwaige Botschaft heranzuarbeiten.
Deine Träume aufzeichnen
Wenn Du Dich genau an Deine Träume erinnern willst ist es am besten, wenn Du sie gleich nach dem Aufwachen festhältst. Lege Dir dazu Stift und Papier oder ein Aufnahmegerät neben das Bett. Am besten notierst Du den Traum genau so, wie Du Dich an ihn erinnerst, und machst keine Kommentare oder Erklärungen dazu. Wenn Du den Traum vollständig aufgezeichnet hast kannst Du alle Einsichten, Assoziationen und Erinnerungen, die der Traum auslöst, hinzufügen. Dazu ist es nützlich ein eigenes Heft zu führen, in dem die Träume jeweils auf der linken Seite niedergeschrieben sind, während die rechte Seite quasi zu Deinem privaten Symbollexikon wird. Vielleicht schaust Du dir die Aufzeichnungen später noch einmal an, um zu sehen, ob Dir noch etwas anderes einfällt, das nicht sofort sichtbar war. Falls Du Dich entscheidest, mit einem Partner oder Therapeuten an Deinen Träumen zu arbeiten, kannst Du vielleicht auch deren Anmerkungen und Einsichten notieren. Vergiss nicht, dass, gleichgültig wer Dir Deutungen Deines Traums anbietet, Du selbst die oberste Autorität darin besitzt, zu entscheiden, was er in Deinem Lebenszusammenhang bedeutet. Es ist allein Deine Sache zu entscheiden, ob eine bestimmte Deutung passt oder nicht. Die folgenden Fragen können Dir helfen, Deine Träume besser zu verstehen:
• Welche Überschrift passt zu diesem Traum? Hat dieser Traum eine offensichtliche Botschaft? Gibt es eine bestimmte Botschaft, die für Dein jetziges Leben eine gewisse Bedeutung haben könnte?
• Was ist die vorherrschende Gefühlslage dieses Traums?
• Welche Haupteigenschaften haben die verschiedenen Charaktere in dem Traum? Kennst Du diese Eigenschaften in Dir selbst?
• Kannst Du den Traum aus dem Blickpunkt eines der anderen Charaktere in dem Traum betrachten?
• Wiederholt sich dieser Traum? Ist Dir das Thema vertraut, oder ist es vollkommen neu?
• Scheint es sich um einen »großen« Traum oder um einen gewöhnlichen Traum zu handeln?
• Wenn Du Dir selber aus diesem Traum heraus eine Affirmation ableiten würdest, wie würde sie lauten?
• Gibt es irgendeine bestimmte Handlung, die Du als Ergebnis dessen, was Du aus dem Traum gelernt hast, gern ausführen würdest?
• Würdest Du diesen Traum gern in Deiner Phantasie weiterführen?
• Würdest Du diesen Traum gern mit einem anderen Ende versehen?
• Was würdest Du an diesem Traum ändern, wenn Du ihn neu träumen könntest?
Ich wünsche Dir reiche Erkenntnisse.
Hanswerner Herber